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In der Elektrik ist ein Kurzschluss eine widerstandslose Verbindung zweier Pole einer Spannungsquelle ohne einen dazwischenliegenden Verbraucher oder Energiewandler. Da Strom immer den Weg des geringsten Widerstands nimmt, ändert sich bei einem Kurzschluss die Energieverteilung und durch die plötzliche Verbindung fällt die Spannung zwischen diesen beiden Teilen auf einen Wert nahe null. Durch den geringen Ohmschen Widerstand kann dabei kurzzeitig ein sehr hoher Kurzschlussstrom fliessen, der meist ein Mehrfaches des normalen Betriebsstromwertes in diesem Stromkreis beträgt: Die Spannung ist durch die Spannungsquelle vorgegeben, durch das Kurzschlussereignis fällt aber der Widerstand auf einen sehr niedrigen Wert ab, weil nur noch der Innenwiderstand der Spannungsquelle vorhanden ist. Dadurch kann sich in einem kurzgeschlossenen Stromkreis kurzzeitig eine enorme Stromstärke aufbauen.
Dieser Kurzsschlussstrom kann extrem gefährliche Auswirkungen haben: Er kann Schaltanlagen vollständig zerstören, Brände verursachen und in der Nähe befindliche Personen schwer verletzen oder töten. Durch den Kurzschlussstrom können die betroffenen Leitungen sogar verdampfen. Es kann auch ein Lichtbogen entstehen, der den Strom nicht begrenzt und Temperaturen von 5.000 bis zu 15.000 Grad Celsius entwickelt.
Bei einem unbeabsichtigten Kurzschluss entsteht zwischen zwei Leitern ein Kurzschlussstrom, der sofort seinen Maximalwert erreicht. Dieser Maximalwert bleibt nur für wenige Millisekunden bestehen und fällt dann auf den deutlich niedrigeren Dauerkurzschlussstrom ab. Ein Kurzschlussfall wird in der Regel durch einen Schaltfehler in einer elektrischen Anlage oder durch eine beschädigte oder mit der Zeit schadhaft gewordene Isolierung verursacht. Der maximal mögliche Kurzschlussstrom kann durch eine Messung festgestellt oder vorab berechnet werden, da er durch die Spannung und die in dieser Anlage auftretenden Widerstände beeinflusst wird. Bei der Bestimmung ist zu berücksichtigen, dass sich der Kurzschlussstrom nicht aus dem Widerstand des Verbrauchers ergibt, sondern aus der Netzimpedanz.
Um Kurzschlussströme bei Montagearbeiten zu vermeiden, müssen vor Arbeiten an elektrischen Anlagen die Aussenleiter freigeschaltet werden. Weiterhin muss gegebenenfalls noch ein beabsichtigter Kurzschluss zwischen den spannungsfreien Aussenleitern und der Erdung hergestellt werden. Das kann auch mit mobilen Anlagen wie Erdungsstange und Erdungspeitsche gewährleistet werden. In Mittelspannungsanlagen sind dafür Erdungsschalter installiert.
Die Kurzschlussfestigkeit oder SCCR (für Short Circuit Current Rating) ist ein Wert für Komponenten oder Baugruppen, etwa Transformatoren. Diese Zahl gibt den maximalen Kurzschlussstrom an, die diese Komponente oder Baugruppe ohne Schaden verkraften kann. Für Schaltanlagen muss die Kurzschlussfestigkeit vom Hersteller nachgewiesen werden. Dieser Nachweis kann durch Messungen, aber auch durch einen Vergleich mit einer geprüften Referenzkonstruktion erbracht werden.
Nach dem Ohmschen Gesetz ist die Stromstärke der Quotient aus Spannung und Widerstand. Da die Spannung durch die Stromquelle vorgegeben ist, steigt die Stromstärke bei einem Abfall des Widerstands durch einen Kurzschluss plötzlich sehr stark an. Je höher die Spannung der Spannungsquelle, umso höher ist also auch der mögliche Kurzschlussstrom. Die Kurzschlussleistung ist das Produkt aus Kurzschlussstrom, Nennspannung und einem Verkettungsfaktor und kann mit diesen drei Werten berechnet werden. Dies ist vor allem für die Bemessung von Leistungsschaltern wichtig, da deren Ausschaltleistung über der Kurzschlussleistung liegen muss, damit sie den Stromfluss im Kurzschlussfall sicher trennen können.
Schutzeinrichtungen können Kurzschlussströme erfassen und die betroffenen stromführenden Leiter durch Sicherungen oder Leitungsschutzschalter abschalten. Diese Schutzeinrichtungen müssen der jeweiligen Leitungsspannung angepasst sein. Bei Niederspannungsanlagen sind dazu Schutzleiter ausreichend, die alle berührbaren und dadurch potenziell stromführenden Teile (vor allem Gehäuseteile aus Metall) in einem Kurzschlussfall mit der Erde verbinden und dadurch spannungsfrei halten (Schutzerdung). Das gewährleisten sie, indem sie eine Isolation zwischen berührbaren stromführenden Teilen und der Spannung herstellen (Basisschutz). Der Schutzleiter wird ergänzt durch eine Vorrichtung zur automatischen Abschaltung im Kurzschlussfall. Bei der normalen Haushaltsspannung von 230 Volt sind dafür einfache Sicherungen ausreichend: Schmelzsicherungen brennen bei einem Kurzschluss einfach durch und müssen danach ausgetauscht werden, bei Magnetsicherungen wird ein Schalter umgelegt, der den Stromfluss sofort unterbricht. In Hochspannungsanlagen werden als Schutzeinrichtung Leistungsschalter eingebaut. Diese können nicht nur die reguläre Betriebsspannung, sondern auch hohe Kurzschlussströme sicher ausschalten, ohne dass dabei Schäden an der Anlage auftreten.
In der Schweiz sind Betriebsinhaber von Starkstromanlagen durch Artikel 17 der Starkstromverordnung StV SR 734.2 dazu verpflichtet, ihre Starkstromanlagen instand zu halten und kontrollieren zu lassen. Dabei muss auch die Kurzschlussfestigkeit überprüft werde. Für Niederspannungsanlagen ist die Niederspannungs-Installationsverordnung (NIV) ausschlaggebend.
Unter der galvanischen Trennung versteht man die Trennung zwischen zwei leitfähigen Gegenständen. Dabei handelt es sich also um zwei Gegenstände, die normalerweise miteinander Strom austauschen würden. Diese Trennung kann zum Beispiel beim Messen oder bei der Übertragung von Daten oder Leistung notwendig sein. Sie ist auch wichtig für Elektroingenieure und für elektrische Schaltungen. Den Name hat sie von dem italienischen Arzt Luigi Galvani. Alles Wissenswerte über die galvanische Trennung sagen wir dir hier.
Wenn es um Energieübertragung geht, dann haben wir es meist mit Wechselspannungen zu tun. Deren zeitlicher Verlauf kann bizarre Formen annehmen wie etwa rechteckig oder dreieckig. Am häufigsten begegnet uns aber die sinusförmige Wechselspannung, die auch jeder zu Hause in der Steckdose hat. Wechselstrom und Wechselspannung sind uns im Alltag vertraut, haben aber einige interessante Besonderheiten und Kenngrössen, die du kennen solltest. Wir haben hier für dich die Antworten auf die spannendsten Fragen zusammengestellt.
Im Industriebereich, aber auch im Auto oder im normalen Haushalt sollte die Nutzung elektrischer Geräte sicher und unbedenklich sein. Dafür gibt es Schmelzsicherungen, die eine Überstromschutzeinrichtung sind und rechtzeitig reagieren, wenn die Stromstärke überschritten wird. Dafür müssen sie ein geeignetes Schaltvermögen haben, damit sie bei ihrer Funktion nicht selbst zerstört werden. Schmelzsicherungen werden immer direkt in den Stromkreis eingebaut und verhindern dann eventuelle Schäden bei einer Überbelastung.
Elektroplanungen – hinter diesem Begriff verbirgt sich die geplante Elektroinstallation, also sich genau zu überlegen, wo Steckdosen, Kabel, Rohre und andere Bauteile im Haus hingehören. Das ist ein Aspekt des Hausbaus und der Renovierung, dessen Wichtigkeit gar nicht zu überschätzen ist. Wir zeigen dir, worauf es bei der Elektroplanung ankommt und wieso du am besten einen Profi damit beauftragen solltest.
Während es im Volksmund heisst: „Rufen wir einen Elektriker!“ ist das Fachgebiet weitaus umfangreicher. Schon der Elektroinstallateur und der Elektrosicherheitsberater übernehmen andere Aufgaben und spielen im Bereich der Sicherheit für Firmen und Unternehmen eine entscheidende Rolle. Das gilt für die Arbeit und den Kontakt mit Maschinen und die allgemein bereitgestellte hohe Elektrosicherheit, die in Unternehmen gewährleistet sein muss, damit Mitarbeiter sich keiner Gefahr aussetzen. Im Folgenden erfährst du mehr zum Thema Elektrosicherheitsberater.
Sandwich-Maker, Kaffeemaschine, Toaster und Waffeleisen, Wasserkocher und die Mikrowelle: In einer modernen Küche müssen ziemlich viele Kleingeräte Platz finden. Wenn dann noch die hochmoderne Heissluftfritteuse dazu kommt, reichen die Steckdosen einfach nicht aus. Eine Steckerleiste ist die Lösung. Der Mehrfachstecker macht aus einer Steckdose viele – bis zu vier Geräte können an einer Steckdose hängen. Früher war auch mehr möglich, aber aufgrund der Brandgefahr ist das seit 2016 in der Schweiz verboten. 3-fach oder 4-fach sind die Steckosenleisten aber heute noch. Es gibt sie mit Überspannungsschutz, mit Kindersicherung, zusätzlichen USB-Anschlüssen und mehr.