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Elektrogeräte entsorgen – Tipps für den Schutz wertvoller Ressourcen

Elektrogeräte entsorgen – Tipps für den Schutz wertvoller Ressourcen

Irgendwann ist es soweit: Die Waschmaschine, der Kühlschrank, das Tablet oder der Fernseher haben ausgedient und eine Reparatur lohnt sich nicht mehr. Ein neues Gerät ist schnell gekauft. Doch was geschieht mit dem alten? Gebrauchte Elektrogeräte gehören nicht auf den Müll. Sie enthalten wertvolle Metalle, Kunststoffe und Glas, die wiederverwendet werden können. Doch viele Altgeräte enthalten auch Schadstoffe, die die Gesundheit und die Umwelt gefährden können. Eine fachgerechte Verwertung ist wichtig. Durchschnittlich erzeugt jeder Schweizer im Jahr etwa 16 Kilogramm Elektroschrott. Wir zeigen, was bei der Entsorgung von Elektrogeräten zu beachten ist.

1. Wie die Entsorgung von Elektrogeräten in der Schweiz geregelt ist

In der Schweiz gilt eine Rücknahmepflicht für gebrauchte Elektrogeräte. Sie gilt für Hersteller, Händler und Importeure, die Elektrogeräte anbieten. Selbst wenn kein neues Gerät erworben wird, ist die Verkaufsstelle zur Gratisrücknahme verpflichtet. Die Pflicht gilt gleichermassen für Kunden: Sie müssen gebrauchte Elektrogeräte an den Handel zurückgeben oder durch Rückgabe an ein qualifiziertes Entsorgungsunternehmen die fachgerechte Entsorgung und Wiederverwertung ermöglichen. Die gesetzliche Grundlage bildet die Verordnung über die Rückgabe, die Rücknahme und die Entsorgung elektrischer und elektronischer Geräte (VREG). Sie soll sicherstellen, dass elektrische und elektronische Geräte nicht in die Siedlungsabfälle gelangen, sondern umweltgerecht entsorgt werden.

Übrigens: Du kannst dein Elektroaltgerät in jeder Poststelle in der Schweiz kostenlos abgeben. Die Post arbeitet mit der Recyclingfirma „brings!“ zusammen, die die fachgerechte Verwertung garantiert.

2. Diese Geräte erfasst die Pflicht zur Gratisrückgabe und -rücknahme

Die VREG umfasst

  • Kühlgeräte
  • Haushaltsgeräte
  • Sport- und Freizeitgeräte sowie Spielzeug
  • Unterhaltungselektronik
  • Büro-, Informations- und Kommunikationstechnik
  • Leuchten und Leuchtmittel
  • Werkzeuge (ausgenommen sind Grosswerkzeuge der Industrie)

Auch elektronische Bauteile dieser Geräte sowie Vorschaltgeräte von Leuchten werden in der VREG berücksichtigt.

3. Informationen zu Sammelstellen einholen

Informationen zu den Sammelstellen erhältst du auf der Gemeindeverwaltung und bei regionalen Entsorgungsunternehmen. Die Webseite recycling-map.ch enthält Informationen zu fast 16.000 Sammelstellen für die unterschiedlichen Sammelgüter. Ob du Elektronikschrott, Leuchtmittel oder Batterien abgeben willst oder nach einer Möglichkeit für die Entsorgung von Sperrgut und Grossgeräten suchst – hier findest du eine Sammelstelle in deiner Stadt.

4. Der Weg des Elektroschrotts

Die elektronischen und elektrischen Altgeräte werden in den Sammelstellen beziehungsweise im Entsorgungsunternehmen vorsortiert. Dies ermöglicht eine auf die enthaltenen Bestandteile angepasste Vorbehandlung. Bei Kühlschränken sind aufgrund der häufig enthaltenen Fluorkohlenwasserstoffe (FCKW) spezielle Behandlungen erforderlich. Zunächst wird das Kühlmittel-Gemisch entfernt. Danach werden die Gehäuse zerkleinert. Bei älteren Geräten kann FCKW entweichen. Dieses wird abgesaugt und umweltgerecht beseitigt. Leuchtmittel wiederum enthalten oft Quecksilber. Moderne Verfahren ermöglichen dessen Rückgewinnung. Geräte der Informations- und Unterhaltungselektronik, zum Beispiel Bildschirme und Computer, enthalten kostbare Edelmetalle aber auch gesundheits- und umweltschädliche Materialien. Sie werden von qualifizierten Personen in ihre Einzelteile zerlegt. Wertvolle Bestandteile werden sorgfältig ausgebaut, gefährliche Stoffe sicher entfernt. Die Gehäuse werden zerkleinert, sortiert und recycelt.

5. Der Aufwand des Recyclings von Elektroschrott

In modernen elektronischen Geräten sind Bestandteile wie Gold, Silber, Kupfer, Stahl und Eisen enthalten. Die Metalle sind in spezialisierten Verfahren gut rückgewinnbar. Das Recycling lohnt sich nicht nur aufgrund des hohen Preises der Wertstoffe. Die Schweiz selbst hat nur wenige Bodenschätze. Auch die weltweiten Ressourcen sind begrenzt. Abbau und Transport verbrauchen Energie und schädigen die Umwelt. Die Rückgewinnung der seltenen Erden, die zum Beispiel in Smartphones vorkommen, ist sehr schwierig. Gleichzeitig sind seltene Erden in Europa kaum verfügbar. Doch gerade diese seltenen Metalle werden für die Zukunftstechnologien dringend benötigt. Der Bedarf an seltenen Erden wie Kobalt wächst. Doch die Vorräte gehen zur Neige. Hinzu kommen die Arbeitsbedingungen bei dessen Gewinnung: Tausende Kinder arbeiten in afrikanischen Kobaltminen. Unter unmenschlichen Bedingungen bauen sie den für die Industrieländer so wertvollen Rohstoff ab. Das Recycling von Elektrogeräten lohnt sich daher auf vielen Ebenen: Es schützt die Umwelt, es ist wirtschaftlich sinnvoll und es hilft, Kinderarbeit einzudämmen.

6. Das Schweizer Modell beim Recycling von Elektrogeräten

Die Schweiz gilt im internationalen Vergleich als Vorreiter beim Recycling von Elektrogeräten. Händler, Hersteller und Importeure nehmen ihre Verantwortung wahr und zahlen einen Beitrag an die Stiftung SENS. Diese finanziert die Kosten für Sammlung und Transport der Elektroaltgeräte. Eine Besonderheit des Schweizer Modells ist die Erhebung einer vorgezogenen Recyclinggebühr. Diese ist im Preis eines Neugerätes enthalten und wird der Stiftung SENS zur Verfügung gestellt. Sie ermöglicht die kostenlose Rückgabe für die Verbraucher, ohne dass ein Neukauf erforderlich ist. Das Schweizer Modell hat Erfolg. Immerhin werden pro Schweizer Einwohner jährlich 16 Kilogramm Elektroschrott der Wiederverwertung zugeführt. Dieser Wert liegt deutlich höher als in Deutschland, wo nur neun Kilogramm pro Einwohner gesammelt werden.

7. Wie sich neben dem Recycling Abfall reduzieren lässt

Neben dem Recycling ist die Abfallvermeidung ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit. Abfallvermeidung gelingt auf verschiedenen Wegen:

  1. Kaufe nur Produkte, die du wirklich brauchst! Muss es wirklich immer der neueste Computer, das modernste Smartphone sein? Brauchst du bereits nach drei Jahren ein neues Auto? Die Erhöhung der Nutzungsdauer schont die Umwelt und die natürlichen Ressourcen. Ganz nebenbei sparst du Geld.
  2. Lass defekte Geräte wenn möglich reparieren! Für alte Geräte, deren Ersatzteile nicht mehr im Handel erhältlich sind, sind Repaircafés eine interessante und kostengünstige Alternative. Repaircafés gibt es fast in jeder grösseren Stadt.
  3. Nicht mehr genutzte, funktionsfähige Elektronik kannst du verkaufen, verschenken oder spenden. Weiterverwenden ist eine wirksame Methode für mehr Nachhaltigkeit.

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