Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Elektriker in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Widerstände berechnen – ganz einfach erklärt

Widerstände berechnen – ganz einfach erklärt

Widerstände zu berechnen, gehört zu den Grundlagen in der Ausbildung zum Elektrotechniker. Aber auch wenn du nicht vom Fach bist: Es ist auf jeden Fall interessant, wie man bei der Berechnung von Widerständen in einer Reihen- oder Parallelschaltung vorgeht. Zusätzlich bietet unser Artikel noch weitere nützliche und wissenswerte Fakten rund um das Thema Elektrizität.

1. Gesamtwiderstand bei Reihenschaltung und Parallelschaltung

Sind Widerstände in einer Stromleitung hintereinander angeordnet, spricht man von einer Reihenschaltung. Bei dieser lässt sich der Gesamtwiderstand leicht durch die Addition der Einzelwiderstände berechnen.

Mit einer Parallelschaltung hast du es zu tun, wenn die Widerstände so angeordnet sind, dass ihre jeweiligen Pole miteinander verbunden sind. Um hier den Gesamtwiderstand zu berechnen, gehst du anders vor als bei der Reihenschaltung:

  1. Du bildest von jedem Widerstand seinen Kehrwert und erhältst so seinen Leitwert.
  2. Nun addierst du alle Leitwerte zum Gesamtleitwert.
  3. Dessen Kehrwert ist dann der Gesamtwiderstand.

2. Widerstand von Leitern erster und zweiter Klasse

Stromkabel bestehen neben der Isolierung aus Metall wie Kupfer oder Aluminium und gehören damit zu den Leitern erster Klasse, den sogenannten Elektronenleitern. Möchtest du die Widerstände von Stromleitungen berechnen, benötigst du den Querschnitt (q), die Länge (l) und den spezifischen Widerstand des Materials (Formelzeichen Rho). Die Formel dazu lautet

  • R = Rho * l / q

Nehmen wir ein Beispiel: Der spezifische Widerstand von Kupfer ist 0.0171 Ohm mm²/m. Eine 100 Meter lange Kupferleitung mit 2,5 mm² Querschnitt hat somit einen Widerstand von R = 0.0171 Ohm mm²/m * 100 m / 2,5 mm² = 0,684 Ohm.

Bei Leitern zweiter Klasse, sogenannten Ionenleitern, ist der Widerstand abhängig vom spezifischen Widerstand des Elektrolyten und vom Abstand und dem Querschnitt der Elektroden. Da sich der Widerstand von Ionenleitern nicht so einfach berechnen lässt, bestimmt man ihn in der Regel mit einem Leitfähigkeitsmessgerät.

3. Temperaturabhängigkeit von Widerständen

Alle Widerstände besitzen einen sogenannten Temperaturkoeffizienten. Er gibt an, um welchen Wert sich der Widerstand ändert, wenn seine Temperatur von einer festgelegten Referenztemperatur abweicht. Bei Leiten mit einem positiven Temperaturkoeffizienten steigt der Widerstand mit zunehmender Temperatur, weshalb man sie Kaltleiter nennt. Bei Heissleitern ist es genau anderes herum: ihr Widerstand nimmt mit steigender Temperatur ab. Häufig ist eine Temperaturabhängigkeit nicht erwünscht, je nach Anwendungsfall kommen aber gezielt Kalt- oder Heissleiter zum Einsatz, etwa als Temperatursensor.

4. Berechnung von Spannung und Stromstärke

Mit Hilfe des Ohmschen Gesetzes kann man Spannungen (U), Ströme (I) und Widerstände (R) in einem Stromkreis berechnen. Es gilt:

  • R=U/I oder auch U=R*I und I=U/R

Möchtest du also beispielsweise den Strom berechnen, der durch einen an 50 Volt Spannung angeschlossenen 1000 Ohm Widerstand fliesst, rechnest du ganz einfach: I=U/R = 50 Volt / 1000 Ohm = 50 Milliampere. Aus dem Ohmschen Gesetz ergibt sich, dass eine Verdopplung der Spannung eine Verdopplung der Stromstärke verursacht. Ebenso gilt: Durch einen doppelt so grossen Widerstand fliesst nur halb so viel Strom.

5. Spannungen und Ströme messen

Spannungen misst man mit einem Voltmeter, Ströme mit einem Amperemeter. Diese beiden Grössen und noch vieles mehr kannst du aber auch mit einem elektronischen Multifunktionsmessgerät (Multimeter) bestimmen. Spannungen werden immer parallel zu einem Verbraucher oder einer Spannungsquelle gemessen. Du verbindest also die jeweiligen Pole des zu messenden Verbrauchers mit den Messspitzen des Messgerätes. Willst du Ströme messen, musst du das Messgerät dagegen in Reihenschaltung mit dem zu messenden Widerstand betreiben.

Achtung: Wird ein Amperemeter oder ein auf Strommessung eingestelltes Multimeter versehentlich parallel geschaltet, wird ein Kurzschluss verursacht. Gibt es im Stromkreis keinen Verbraucher (beispielsweise beim direkten Anschluss an die Pole der Spannungsquelle), kann es im schlimmsten Fall zu Funkenschlag kommen und das Messgerät und die Spannungsquelle können zerstört werden. In der Regel verhindern jedoch Sicherungen im Messgerät und in der Spannungsquelle, dass dies geschieht.

6. Besonderheiten in komplexen Stromkreisen

Schaltkreise sind oft sehr komplex und du findest alle möglichen elektronischen Bauelemente und Module in Reihen- und Parallelschaltung vor. Sind in einem Wechselstromkreis ohmsche Widerstände zusammen mit Spulen und Kondensatoren geschaltet, kann die Spannung an diesen Bauteilen wesentlich grösser sein als die Gesamtspannung. Bei Messungen an diesen Bauteilen solltest du daher besonders vorsichtig sein.

7. Messung von hohen Spannungen und Strömen

Zum Vermeiden von Unter- oder Überspannung im Stromnetz ist eine regelmässige Überprüfung notwendig. Hochspannungen oder starke Ströme können jedoch nicht mit normalen Volt- oder Amperemetern gemessen werden. Stattdessen kommen sogenannte Messwandler oder Messumformer zum Einsatz, mit denen Spannungen oder Ströme indirekt gemessen werden.

Für die Messung von Wechselspannungen in Stromnetzen werden häufig spezielle Transformatoren verwendet, die die Hochspannung in ein leichter zu messendes Signal umwandeln. Das Messgerät ist dabei galvanisch von der Hochspannung getrennt, es gibt also keine Verbindung zwischen den beiden Spannungen. Dabei kommen auch Isolatoren zum Einsatz, um Mitarbeiter und Messgeräte vor Hochspannung zu schützen. Wechselströme, wie sie in der Energieversorgung üblich sind, können auch mit Stromsensoren wie einem Zangenstrommesser bestimmt werden. Dabei macht man sich das Generatorprinzip zunutze: In der Messspule im Stromsensor wird ein Strom induziert, der proportional zum Leiterstrom ist. In Gleichstromwandlern wird dagegen ein anderes Messprinzip angewandt. Hier werden die zu messenden Ströme mittels spezieller Sonden indirekt über die Stärke des Magnetfeldes gemessen.

Der Elektrikervergleich für die Schweiz. Finde die besten Elektriker in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

PTC Widerstand – Wie funktioniert er?

PTC Widerstand ist eine andere Bezeichnung für den Kaltleiter. Hierbei handelt es sich um einen temperaturabhängigen Widerstand bei Thermistoren. Der Kaltleiter erhöht seinen Widerstand bei steigenden Temperaturen. Dadurch leitet er besser bei niedrigen Temperaturen. Wir erklären dir das Wichtigste, was es zum PTC Widerstand zu wissen gibt.

Internet über Strom – die sinnvolle Alternative zum WLAN

WLAN ist nicht immer die beste Lösung für Heimcomputernetzwerke. Wände und Decken blockieren häufig die Funknetze. PowerLAN über Stromleitungen ist eine sinnvolle Alternative. Dieses Netzwerk funktioniert über das Netzkabel und ebnet den Weg für Räume, bei denen WLAN ausfällt oder Netzwerkkabel nicht verlegt werden können. So kannst du dein Heimnetzwerk durch zusätzliche Adapter vergrössern und arbeitest im Sommer nicht im Arbeitszimmer, sondern auf der Terrasse – natürlich, sofern es dort eine Steckdose gibt.

Sternschaltung – Aufbau, Funktion und Vorteile

Die Sternschaltung ist neben der Dreiecksschaltung eine der am häufigsten verwendeten Stromschaltungen in der Elektrotechnik. Beide Schaltsysteme haben ihre Vorteile und es auch gibt einige Gemeinsamkeiten bei diesen beiden Drehstromsystemen. Jedoch gibt es auch Unterschiede und in vielen Bereichen hat die Sternschaltung einen klaren Vorteil. Wie eine Sternschaltung genau aufgebaut ist und was ihre Vorteile sind, erfährst du hier.

Ohne Unterputzdosen kommt keine zeitgemässe Elektroinstallation aus

Die Verlegung von elektrischen Leitungen unter Putz ist heute allgemeiner Standard. In jedem Haus versehen zahlreiche Unterputzdosen ihren Dienst, ohne jemals gesehen zu werden. Viele bleiben sogar während ihrer gesamten Lebensdauer von den Hausbewohnern unentdeckt. Das ist ein sicheres Zeichen dafür, dass der Elektriker, der sie eingebaut hat, sein Handwerk beherrschte. Unterputzdosen kommen überall dort zum Einsatz, wo Schalter oder Steckdosen installiert sind, oder sie sitzen als Verteilerdosen dort in den Wänden, wo verschiedene Leitungen miteinander verbunden sind. Treten keine Fehler auf und nimmt der Hausbesitzer keine Veränderungen vor, bleiben Unterputzdosen immer unangetastet.

Mehrfachsteckdosen – Kinderschutz, Überspannungsschutz und bunte Farben: Alles möglich!

Sandwich-Maker, Kaffeemaschine, Toaster und Waffeleisen, Wasserkocher und die Mikrowelle: In einer modernen Küche müssen ziemlich viele Kleingeräte Platz finden. Wenn dann noch die hochmoderne Heissluftfritteuse dazu kommt, reichen die Steckdosen einfach nicht aus. Eine Steckerleiste ist die Lösung. Der Mehrfachstecker macht aus einer Steckdose viele – bis zu vier Geräte können an einer Steckdose hängen. Früher war auch mehr möglich, aber aufgrund der Brandgefahr ist das seit 2016 in der Schweiz verboten. 3-fach oder 4-fach sind die Steckosenleisten aber heute noch. Es gibt sie mit Überspannungsschutz, mit Kindersicherung, zusätzlichen USB-Anschlüssen und mehr.

Digitale Zeitschaltuhr für die bessere Kontrolle der Stromkosten

Um im und um das eigene Haus herum verschiedene Systeme und Geräte steuern zu können, sind digitale Zeitschaltuhren eine praktische Lösung. Sie gestatten eine Programmierung mit Timer, die dann die Beleuchtung, das Alarmsystem, Heizungen und andere elektrische Vorrichtungen sinnvoll ein- und ausschaltet. Das hilft dir, Strom zu sparen und die Systeme nur dann zu nutzen, wenn sie wirklich benötigt werden.